|
Die seit den 1970/1980er Jahren merklich sinkenden Wasserstände des Luchsees führen zunehmend zu seiner Verlandung und zur Degradierung des (angrenzenden) Kesselmoores bei Krausnick. Die negative Entwicklung des Wasserhaushalts wird neben der Klimaerwärmung und den veränderten Landnutzungen im Bereich Krausnick mit der Schaffung von Poldern in Verbindung gebracht.
Um der Verlandung des Moores entgegenzuwirken, sind verschiedene Maßnahmen denkbar, die hinsichtlich ihrer quantitativen und zeitlichen Wirksamkeit mit einem Wasserhaushaltsmodell überprüft werden sollen. Diese Maßnahmen beinhalten einerseits die Änderung der Bestockungsdichte und -art, andererseits das Anheben der Polderwasserstände und evtl. der Seewasserstände der Heideseen. Weiterhin soll auch die Wirkung des Wasserwerkes Krausnick, das seit Ende der 1980er Jahre in geringem Umfang und seit 2005 mit erhöhten Fördermengen betrieben wird, auf den Wasserhaushalt des Moores untersucht werden. Um den Effekt unterschiedlicher Bewaldungsgrade zu untersuchen, soll auch die historische (1950) Ausdehnung und Bestandsintensität der Waldgebiete im Vergleich zur heutigen Situation modelliert werden. Um den Einfluss der klimatischen Änderungen zu beurteilen, werden die Klimaaufzeichnungen seit 1971 zugrunde gelegt.
Die hier geforderte Bewertung verschiedener Maßnahmen hinsichtlich ihrer quantitativen und zeitlichen Wirkung auf den Gebietshaushalt erforderte den Aufbau eines Modells, das in der Lage ist, die
die Grundwasserströmungsverhältnisse im oberen Grundwasserleiter,
die wesentlichen Wechselwirkungen zwischen Oberflächen- und Grundwasser und
den Einfluss unterschiedlicher Vegetation auf den Gebietswasserhaushalt
physikalisch fundiert und in hoher räumlicher Auflösung und zeitlichen Variabilität (instationär) abzubilden.
Das dafür notwendige räumlich und zeitlich hoch aufgelöste, physikalisch basierte Modell wurde über eine Modellkopplung von ArcEGMO-PSCN mit dem Grundwassermodell ASM (Kinzelbach 1995) erstellt. Mit diesem Modell kann der Austausch zwischen Bodenwasser, Grabenwasser und Grundwasser detailliert beschreiben werden.
Die physikalische Prozessbeschreibung ist eine wesentliche Voraussetzung für die Prognosefähigkeit des Modells, die es gestattet, Szenarien zu den Auswirkungen der angesprochenen Maßnahmen zu berechnen.
|